Keine halben Sachen
Wir alle kennen den Wuppermann Park in Schlebusch. Joggen, den Hund ausführen, verstecken spielen, einfach mal auf der Bank sitzen und in die Wolken schauen: Die grüne Insel schenkt uns ruhige Momente.
Auch Werner Nolden genießt diesen Frieden. Zu Weihnachten. Das verrät er uns im Telefoninterview. Früher mit einer Zigarette, heute ohne blauen Dunst besucht er am heiligen Abend diesen besonderen Ort und besinnt sich. Das könnte Ironie sein. Denn der Veranstaltungsprofi verwandelt eben diesen Wuppermann Park seit 1984 in ein höllisch gutes Spektakel!
„Der Henning hatte die Idee“, erzählt Nolden. Ein „Hohn“ war Henning Krautmacher damals noch nicht. Der Schlebuscher stand 1983 auf einem Anhänger der Spedition Dünner und gab auf dem ersten Schlebuscher Adventsmarkt ein paar Weihnachtslieder zum Besten. Der damalige WFG-Vorstand und Werner Nolden hatten diese Attraktion an der Fußgängerzone zum ersten Mal arrangiert und direkt die Herzen der Schlebuscher erobert. Anschließend gingen Nolden und Krautmacher rüber zum Park. Krautmacher machte eine ausholende Bewegung und meinte, hier könnte man doch prima ein Sommerfest veranstalten – das heutige Schützen- und Volksfest war geboren.
Mit dem Auftritt von Herbert Grönemeyer als Hauptact am 30. Juni 1987 kam für Nolden der Durchbruch. Er hatte den Widerstand von Grönemeyers Agentur überwunden und den Star auf die Provinzbühne gelockt. Ein Knaller! Wer dabei war, erzählt noch heute mit seligem Gesichtsausdruck von diesem Konzert. Das Veranstaltungsbüro Werner Nolden schuf seither in Folge bemerkenswerte Formate wie die Kölner Lichter und die Opladener Bierbörse.
Wie meistert das Unternehmen die bereits zwei Jahre andauernde Zwangspause? „Wir entwickeln ständig angepasste Formate. Und so kam 2020 der Sommergarten als Ersatz für die Opladener Bierbörse zustande. Eine wundervolle Veranstaltung, die wir gerne 2021 hier im Wuppermann Park etabliert hätten. Aber dafür fehlte uns die Planungssicherheit. Wir machen keine halben Sachen“, erklärt Nolden am Telefon und versichert: „Vom 16. bis 19. Juni 2022 wird das 37. Schlebuscher Schützen- und Volksfest stattfinden!“
Wird es dann anders sein? Das kann Nolden noch nicht sagen. Musikalisch dürfen sich die Menschen auf Bewährtes freuen. Sicher ist Köbes Underground dabei und man wird eine Kölner Top-Band präsentieren. Von der Musiker-Szene berichtet er, dass es regen Austausch über Messenger-Dienste gibt. Man stützt sich gegenseitig. Von November- oder Dezemberhilfen will er nicht sprechen, denn die gab es einfach nicht.
Viel hängt davon ab, ob die Partner wirtschaftlich durchhalten. „Einige aus der Gastrobranche haben sich inzwischen andere Jobs gesucht. Die halten sich sogar als Erntehelfer über Wasser.“ Da muss man mal kurz schlucken. Respekt für diese Zähigkeit.
Als WFG sagen wir jede Unterstützung zu, damit die 37. Ausgabe des Schlebuscher Schützen- und Volksfestes im 2022 endlich wieder über die Bühne geht. Da werden sicher viele Tränen der Freude und Erleichterung in die Dhünn fließen …
Fotos: Veranstaltungsbüro Werner Nolden