Schlebusch geht wieder shoppen
Lebendige Atmosphäre kehrt „ins Dorf“ zurück
Es ist Frühling und Schlebusch scheint in der zweiten Märzwoche 2021 aufzublühen. Fachgeschäfte mit Waren, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, empfangen wieder ihre Kunden. Dafür gibt es strenge Regeln. Neben der limitierten Anzahl an Personen pro Verkaufsfläche, Desinfektion und Angaben der persönlichen Daten für die Nachverfolgung muss im Vorfeld ein Termin verabredet werden. Click & Meet, das Shoppingkonzept für den sicheren Einkauf, funktioniert für die inhabergeführten Geschäfte ganz unterschiedlich.
Click & Meet: Die gefühlte Bremse durch Termin
„Die Kunden müssen sich umstellen“, stellt Thorsten Mack vom Home Fashion fest. Wie gewohnt schmückt üppige Dekoration das Pflaster vor seinem Fachgeschäft für Einrichtung – zugleich ein tolles Entree in die Fußgängerzone von Schlebusch. Allerdings fühlen sich nicht alle Menschen so angezogen wie sonst. Anrufen, wenn einem die Deko-Idee in den Sinn kommt, und sich die Ware bringen lassen: Das hat bei Home Fashion im Lockdown gut geklappt. Inhaber Thorsten Mack ist täglich vor Ort und er freut sich darüber, endlich wieder Face to Face beraten zu können.
Der Einkaufsbummel lebt vom Impuls
Geschäftiges, hygienegerechtes Treiben wird durch die geöffnete Tür von Marie Moden deutlich. Mit ihrem Geschäft für italienische Mode ist Katja Mylonas Teil der „Modemeile“ im oberen Bereich der Fußgängerzone. Ihre treuen Kundinnen vereinbaren Termine – telefonisch oder spontan vor der Tür. „Schwierig wird es, wenn eine Beratung länger dauert oder eine Kundin aufgehalten wurde“, berichtet Mylonas. „Dann gerät die Organisation durcheinander.“ Das frustriert Kundinnen, die sich auf die persönliche Begegnung gefreut haben. Sie würde gerne zur alten Regelung zurückkehren: eine festgelegte Besucherzahl pro Verkaufsfläche genießt den Einkauf spontan. Ähnlich sieht es Andreas Caspari von Peppy‘s. „Termine erzeugen bei Kunden ein Gefühl von Verpflichtung. Das passt nicht zu einem lockeren Einkaufsvergnügen, das wir kreieren“, sagt Caspari und schon begrüßt er auf Abstand eine Mutter mit Tochter. Die Nachfrage ist da und die Schlebuscher „Modemacher“ geben alles für eine gute Atmosphäre.
Click & Meet für persönliche Beratung mit Muße
So handelt auch Andres Peck von Quo Vadis. Er sagt: „Click and Meet klappt bei uns hervorragend. Die Terminbuchungen lassen noch Raum für spontane Besuche bei uns im Geschäft.“ Man sieht es im Straßenbild. Neben Wartenden schlendern die Menschen durch Schlebusch und wenn sich die Gelegenheit ergibt, entdecken sie die Frühlingsmode. Im Modehaus Sabine Forst Fashion & Lifestyle hat man im Vorfeld mit Kundinnen ausgedehnte Beratungstermine vereinbart. Auf zwei Etagen ist viel Platz für Personal Shopping. Eine Kollegin kümmert sich um Kurzentschlossene.
Welt der Gegensätze: Filialist und Fachhändler
Der Blick durch das Schaufenster von Mister M auf die Warteschlange vor dem gegenüberliegenden Filialisten für Drogerieartikel macht das Dilemma deutlich. „Dort können die Menschen rein und raus marschieren. Bei mir müssen sie anrufen. Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Inhaber Torsten Meuter. Eine Quadratmeterbestimmung würde er bevorzugen. Sie demonstriert Offenheit, die Kunden lieben.
Click & Meet motiviert die Teams
Claudia Rohloff von der Parfümerie Mallach bringt einen weiteren Aspekt in die Diskussion: Click & Meet motiviert die Mitarbeitenden. Endlich dürfen sie ihre Passion wieder ausleben und Kundschaft persönlich beraten. „Wir sind so dankbar wie unsere Kunden. Jeden Tag wieder hierzu sein, gibt ein gutes Gefühl.“ Ganz besonders freut sich Jacqueline Theisen über die Öffnung. Die junge Unternehmerin startete mit ihrem Kreativ-Lädchen im Dorf während des zweiten Lockdowns. Hier treffen Kundinnen und Kunden auf geballte Freude an Beratung.